Wo bist du?

Ich laufe durch die Straßen deiner Stadt.
Ich streife durch deine Träume.
Ich beobachte dich durch die Augen jedes deiner Mitmenschen.
In jedem Buch, das du liest, hinterlasse ich dir verborgene Zeichen meiner Sehnsucht.

Die Schneeflocken im Winter, zart schmelzend auf deinen Wimpern – einer meiner Versuche, dich wach zu küssen.

In jeder Sekunde deines Seins stehe ich rufend, drängend, bebend vor dem Haus deiner Seele. Ich klopfe auf tausend verschiedenen Weisen an deine Tür. Laut wie der Schrei eines wütenden Kindes und still wie die Ewigkeit des Alls. Wild und fordernd zerre ich an dir, um dich im nächsten Augenblick behutsam zu umarmen.

Ich habe keine Wahl. Ich werde nichts unversucht lassen. Bis du mir öffnest – weit und bedingungslos. Bis du mir alles schenkst, was du hast und was du bist.

Wo bist du?
Ich brauche dich.
Dein Leben

Veit Lindau